PRESSEMITTEILUNG
Vor 80 Jahren in Ostpreußen – Die Flucht über das zugefrorene Frische Haff
Vortrag mit Dr. Eike Eckert in der Reihe „Museum Erleben“
Dienstag, 15. April 2025, 14.30 Uhr
Eintritt 7,00 € (inkl. Tee, Kaffee und Gebäck)
Am 13. Januar 1945 begann die sowjetische Großoffensive auf Ostpreußen. Bereits zwei Wochen nach dem Vorstoß der Roten Armee am 26. Januar 1945 hatte sie von Süden kommend das Frische Haff bei Tolkemit erreicht. Ostpreußen war eingekesselt und den Flüchtlingen der direkte Landweg nach Westen über die Weichsel abgeschnitten.
Dr. Eike Eckert erläutert, wie abertausende Ostpreußen unter dramatischen Umständen gezwungen waren, sich für den letzten offenen Fluchtweg zu entscheiden: die lebensgefährliche Strecke über das Eis des Frischen Haffs. Bei Temperaturen von minus 20 Grad sowie Beschuss durch die Rote Armee vom Land und aus der Luft war dies eine lebensgefährliche Route, die viele Opfer forderte. Diejenigen Flüchtlinge, die die gegenüberliegende schmale Nehrungs-Landzunge erreichten, zogen westwärts Richtung Danzig oder ostwärts zum Seehafen Pillau. Von dort bestand die Chance, mit Schiffen in Sicherheit gebracht zu werden.
Der Vortrag versucht, durch die Darstellung des zeitlichen Ablaufs des Vordringens der Roten Armee auch zu verdeutlichen, aus welchen ostpreußischen Landkreisen die Menschen zu welchem Zeitpunkt überhaupt noch über das zugefrorene Haff fliehen konnten.
Dr. Eike Eckert ist Historiker und Kurator im Ostpreußischen Landesmuseum. Er ist zuständig für die Abteilung Flucht, Vertreibung, Ankunft und Integration sowie für die Deutschbaltische Abteilung.
Museum Erleben ist unsere Veranstaltungsreihe, die Sie einlädt, das Ostpreußische Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung auf besondere Weise zu entdecken. Jeden ersten und dritten Dienstag im Monat, nachmittags ab 14.30 Uhr, können Sie an interessanten Ausstellungsrundgängen, Vorträgen, Filmen und weiteren besonderen Angeboten teilnehmen. Anschließend gibt es bei Kaffee und Gebäck ein gemütliches Beisammensein und die Möglichkeit, sich über das Erlebte auszutauschen.
Eine Anmeldung unter Tel. 04131 759950 oder info@ol-lg.de ist erforderlich.
Das Gold der Ostsee –
Eine Kulturgeschichte des Bernsteins
Öffentliche Sonntagsführung mit Petra Vollmer
Sonntag, 6. April 2025, 14.00 Uhr, 1,50 € zzgl. Museumseintritt
Bernstein, oft als „Gold der Ostsee“ bezeichnet, hat eine jahrtausendelange Geschichte und fasziniert bis heute mit seiner Schönheit. Petra Vollmer nimmt mit auf eine spannende Entdeckungsreise durch die Kulturgeschichte dieses einzigartigen Edelsteins.
Die weltweit größten Vorkommen des auch für Ostpreußen so bedeutenden Edelsteines lagen und liegen im Ostseeraum. Baltischer Bernstein ist das zwischen 30 und 50 Millionen Jahre alte, fossile Harz längst vergangener Wälder. Schon in der Jungsteinzeit wurde Bernstein zu Schmuck verarbeitet. Bereits in der Antike bestanden Handelsverbindungen, mit denen Bernstein von der Samlandküste bis in den Mittelmeerraum gelangte, wo er besonders bei den Römern sehr beliebt war. Bernstein tritt in verschiedenen Farben, Formen und Größen auf und kann sogar Einschlüsse kleiner Tiere oder Reste von Pflanzen, Federn oder Haaren enthalten. Bernsteinschnitzer schaffen aus dem Material herausragende Kunstwerke, die einst als wertvolle Fürstengeschenke geschätzt wurden, aber auch in modernen Formen die Menschen verzaubern.
In diesem Rundgang führt Petra Vollmer durch die Dauerausstellung des Ostpreußischen Landesmuseums. In vielen Ausstellungsbereichen kann Bernstein entdeckt werden. Von ganz einfachen bis hin zu extrem wertvollen und besonderen Stücken kann die ganze Bandbreite der Bernsteinverarbeitung und dessen Bedeutung erfahren werden.
Die Plätze sind begrenzt und eine Anmeldung unter Tel. 04131 759950 oder bildung@ol-lg.de ist erforderlich.
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29. März bis 31. August 2025 (Sonderausstellung)
Depicting the Future. Variations – neue Kunst aus Estland
Eine Sonderausstellung mit Jaanus Eensalu, Andrus Kannel, Margus Meinart, Aet Ollisaar, Kadi Pajupuu, Sirje Petersen, Tuuli Puhvel, Anne Rudanovski und Heli Tuksam
Die Zukunft beginnt mit der Vergangenheit, ein solides Fundament gibt den Mut, weiter zu schauen, als das Auge sehen kann. Die Künstlerinnen und Künstler, zugleich Lehrenden an der Kunsthochschule Pallas in Tartu, Estland, zeigen ihre Interpretationen.
Die Spanne des eigenen Lebens ist begrenzt, doch ahnen wir, dass es darüber hinaus noch mehr geben könnte. Ist das beängstigend oder tröstlich? Der Horizont ist ein Versprechen von Weite und Offenheit, die horizontale Unendlichkeit nimmt den ganzen Globus in die Arme. Können oder sollten wir vorhersagen können, was hinter dem Horizont liegt?
Die Ausstellung zeigt zum Teil auch widersprüchliche Ansätze, die das Thema durch die persönlichen Geschichten der Künstler erweitern.
Zu sehen sind eine Vielzahl von Medien der bildenden Kunst - Malerei, Skulptur, Fotografie, Textilkunst, Objekte.
Die Ausstellung ist die Fortsetzung des langjährigen Austauschs zwischen Künstlerinnen und Künstlern aus den zwei Partnerstädten Tartu und Lüneburg, der bereits seit 2003 besteht. Im Jahr 2016 fand eine Ausstellung von Pallas-Künstlern in Lüneburg statt (Kuratorin Reet Pulk-Piatkowska), gefolgt von Ausstellungen Lüneburger Künstlern in der Pallas-Galerie in den Jahren 2017 und 2024. Darüber hinaus haben im Laufe der Jahre mehrere gegenseitige Besuche, Ausstellungen und Meisterkurse stattgefunden.
Die Kuratoren der Ausstellung im Ostpreußischen Landesmuseum sind Heli Tuksam und Aet Ollisaar. Das Ausstellungsdesign stammt von Madis Liplap. Die Ausstellung wird von der Pallas University of Applied Sciences in Tartu unterstützt.
Das Ostpreußische Landesmuseum zu Gast in:
Stadtmuseum Tartu / Tartu Linnamuuseum:
Die Kügelgens. Die Geschichte einer deutschbaltischen Familie (24.1-27.4.2025)
Eine vom Familienverband von Kügelgen initiierte Ausstellung zur Kunst- und Kulturgeschichte sowie Genealogie, die erstmals 2023 in unserem Museum gezeigt wurde. Als Kooperationsprojekt waren Dresden und 2024 das Mikkel-Museum in Tallinn weitere Stationen.
Die Präsentation ist nicht überall gleich, sondern wurde an jeder Station mit neuen Akzenten versehen, die sie mit dem Beitrag der Familie von Kügelgen zu Kunst, Kultur, Geschichte und Literatur verbindet. Tartu ist die letzte Station dieses grenzübergreifenden Ausstellungsprojektes, das vor Ort von Anne Untera kuratiert wurde und als eigenen Akzent die Verbindung der Familie zur Universität Tartu/Dorpat herstellt, an der viele der Familienmitglieder studiert haben. Neben einer Vielzahl von Ausstellungsstücken des Familienverbandes stellt das Stadtmuseum auch bekannte und hochwertige Bilder der Künstler der Familie – Gerhard und Karl von Kügelgen, sowie von Sally und Konstatin von Kügelgen – aus estnischen Museen aus.
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Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg:
Das alte Dorpat 1889. Tartu in Fotografien des Ateliers Carl Schulz
(20.3.-16.5.2025)
Die Ausstellung wurde erstmals in Lüneburg in Kooperation mit dem Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung präsentiert, wo sie nun zu sehen ist. Fotos als Originale wie auch vergrößerte Repliken zeigen ein frühes Bild der deutsch-estnischen Stadt und seiner Geschichte Ende des 19. Jahrhunderts.
C) Ausblick April 2025
Dienstag, 1. April 2025, 14.30 Uhr, 7,00 € (inkl. Eintritt, Kaffee, Tee und Gebäck)
Zwischen Nidden und Wolga – der Maler Walter Mamat
Führung mit Jan Rüttinger in der Reihe „Museum Erleben“
Die Bilderwelt des Malers Walter Mamat ist tief von der ostpreußischen Kunst geprägt. Das Kurische Haff und die Kurische Nehrung haben Walter Mamat sein Leben lang begleitet. Den 1912 in Memel geborene Künstler zog es als jungen Erwachsenen nach Nidden, wo seine Begeisterung für die Landschaftsmalerei geweckt wurde. Vor allem der Maler Carl Knauf, bei dem Walter Mamat Privatstunden nahm und der ihn später auch als Assistent einstellte, beeinflussten ihn. Nach 1945 und seinem Kunststudium in Weimar änderten sich sein Stil und seine Motive hin zum Sozialistischen Realismus. Trotzdem lassen sich in seinen Werken auch die Spuren Ostpreußens finden.
Jan Rüttinger, Kurator der Ausstellung, stellt diesen vor allem seit den 1990er Jahren vergessenen Künstler vor und schildet dessen Weg von Nidden bis an die Wolga.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt und eine Anmeldung unter Tel. 04131 759950 oder info@ol-lg.de ist erforderlich.
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Mittwoch, 2. April 2025, 18.30 Uhr, Eintritt 5,00 €
Die Schwarze Anna – Käthe Kollwitz und ihr Bild der Bauernkriege
Vortrag von Dr. Heinke Fabritius anlässlich des 80. Todestages von Käthe Kollwitz
Käthe Kollwitz (1867 Königsberg – 1945 Moritzburg/Dresden) zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Mit ihren eindringlichen Darstellungen von Leid, Not und sozialer Ungerechtigkeit hat sie Zeitdokumente von hohem künstlerischen und historischen Wert geschaffen. Neben den sozialen Konflikten ihrer Gegenwart befasste sich Kollwitz dabei auch mit den Bauernkriegen von 1524/25. Es war ihr ein Anliegen, die historischen Ereignisse endlich aus weiblicher Perspektive zu beleuchten: übersehene Ungerechtigkeiten sollten benannt, vergessene Akteurinnen sichtbar gemacht werden. Mit welchen künstlerischen Mitteln Käthe Kollwitz arbeitete und warum gerade ihr Bauernkriegs-Zyklus eine neue Betrachtung lohnt, wird dieser Vortrag zeigen.
Dr. Heinke Fabritius ist Kunsthistorikerin und Kulturreferentin am Siebenbürgischen Museum in Gundelsheim am Neckar.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt und eine Anmeldung unter Tel. 04131 759950 oder info@ol-lg.de ist erforderlich.
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Unsere digitalen Angebote
Wir wollen den Besucherinnen und Besuchern auf digitalem Weg unsere Ausstellungen und Sammlungen näherbringen. Es werden Videos auf unserem YouTube-Kanal gezeigt, in denen Lieblingsstücke, für Ostpreußen und das Baltikum wichtige Bücher oder Ausstellungsmodule vorgestellt werden. Zudem besteht auch die Möglichkeit, Online-Führungen zu unterschiedlichen Themen zu buchen.
Neuigkeiten und interessante Informationen werden regelmäßig auf unseren Social-Media-Kanälen Facebook und Instagram gepostet. In unserem „Blog“, dem Kulturtagebuch, berichten wir über Projekte, Vortragsabende, Tagungen, Ferienprogramme, Studienreisen, Praktika und besondere Sammlungsstücke. Ein Blick darauf lohnt sich!
i.A. Undine Himmelsbach M.Sc.
Volontärin Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
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Ostpreußisches Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung
und Brauereimuseum
Heiligengeiststraße 38
D-21335 Lüneburg
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