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Mittwoch, 24. April 2024

Die Schule in Balga

Nach der Einsetzung eines evangelischen Geistlichen (ungefähr 1546) dürfte bald eine Kirchschule in Balga eingerichtet worden sein. In ihr wurden vornehmlich Knaben im Kirchengesang, im Katechismus, Lesen und Schreiben unterrichtet. Bei der Kirchenvisitation im Jahre 1575 war an der Schule der Schulmeister Georg Schönfeldt, ein fleißiger junger Thüringer tätig; er bezog 12 Mark Jahresgehalt.

Unterhaltsträger der Kirchschule war die Kirchengemeinde. Die 1. Lehrerstelle war seit 1644 mit dem Organistenamt verbunden; im Jahre 1642 war die Kirche mit einer Orgel ausgestattet worden. Der Stelleninhaber führte den Titel Kantor. Dieser nutzte das Schulland; es war 1781 6 Morgen 146 Ruten, im Jahre 1819 12 Morgen 126 Ruten kulm. oder 28 Morgen 76¼ Ruten preußisch groß. Dazu erhielt der Kantor von jedem Kind vierteljährlich 7½ Groschen und an Holzgeld jährlich von jedem Kind 9 Groschen. Später erhielt der Kantor ein von der Regierung festgesetztes Gehalt und Naturalien; diese bestanden aus etwa 32 rm Holz, 12 Altscheffeln Roggen, 8 Altscheffeln Gerste und einem Altscheffel Erbsen. Bis zum Ersten Weltkrieg war die Kirchschullehrerstelle in Balga eine der bestbezahlten im Kreise. Die Naturallieferungen wurden später mit Geld abgefunden, so daß der Lehrer als Organist jährlich 886 Mark aus der Kirchenkasse erhielt. Das Lehrergehalt empfing er aus der Staatskasse. Bei der Trennung von Kirche und Schule durch den Staat im Jahre 1938 gingen das Schulgrundstück und vier Morgen Garten- und Ackerland in das Eigentum der politischen Gemeinde über.

Wegen der steigenden Schülerzahl mußte 1845 eine 2. Lehrerstelle eingerichtet werden.

 

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